Unsere Philosophie beim Imkern

Der Verein fördert den Natur- und Landschaftsschutz, indem seine Mitglieder für die flächendeckende Verbreitung der Honigbiene sorgen. Die Versorgung der Landschaft mit Bienenvölkern trägt maßgeblich zur Bestäubung der Wild- und Kulturpflanzen bei. Die Blütenbestäubung dieser Pflanzen durch Insekten, insbesondere durch die Honigbiene, ist Grundlage für die Entwicklung und Erhaltung des Artenreichtums in der Pflanzenwelt; die Früchte- und Samenbildung nach der Bestäubung sichert eine reichhaltige und natürliche Versorgung der Tiere und eine Verbesserung der Erträge in Landwirtschaft und Obstbau. 

Bei der Bienenhaltung durch unsere Imkerinnen und Imker sind folgende Standards einzuhalten:

Standortwahl:

Bienen im Garten dürfen Nachbarn nicht „wesentlich beeinträchtigen“. § 906 des BGB legt fest, dass die Nutzung des Nachbargrundstücks durch die Bienen wesentlich beeinträchtigt sein muss, damit sie verboten werden kann. Zudem darf die Bienenhaltung in der Gegend, in der sich der Garten befindet, nicht ortsüblich sein.

Es sollten an einem Standort nur so viele Bienenvölker aufgestellt werden, dass die Versorgung eines jeden Volkes mit Nektar und Pollen gewährleistet ist. Bei der Auswahl der Standorte ist mit besonderer Sorgfalt darauf zu achten, dass Umweltbelastungen vermieden werden.

Aufstellung der Bienenvölker

Aufstellung der Bienenvölker:

Im Zuständigkeitsbereich des Imkervereins Maingau im Landkreis Offenbach (Gemeinden/Städte Rödermark, Rodgau, Dietzenbach, Heusenstamm, Obertshausen).
Bevorzugt sind Naturstandorte, landwirtschaftlich bewirtschaftete Kulturflächen und Flächen in Wohngebieten, die die Qualität der Imkererzeugnisse nicht nennenswert beeinträchtigen.

Das Flugloch sollte nicht nach Norden oder Westen zeigen. Besser ist eine Orientierung irgendwo zwischen Osten und Süden / zu einer wetterabgewandten Seite. Außerdem sollte die Kiste im Laufe des Tages auch ein wenig Sonne abbekommen und Wind geschützt sein. Ausreichend Platz vor dem Flugloch.

Behausung und Bienenkästen:

Möglichst aus natürlichen Materialien (z.B. Magazinbeuten aus Holz). Empfohlen wird u.a. die Herold Beute für 10 Zander- oder 12 DNM-Rähmchen je Zarge. Die Herold Beute ist der Klassiker in unserer Region, überzeugen sie sich von den vielen Forteilen unserer Herold-Zander Beute.

Betriebsweise und Völkerführung:

Wir halten unsere Bienenvölker möglichst naturnah und betreiben eine verantwortungsbewusste Imkerei.

Nur ein gesundes und starkes Bienenvolk produziert ausreichend Honig, so dass wir ihn ernten können. Honigwaben werden nur von Wirtschaftsvölkern entnommen.

Eine Völkerführung mit guter, langfristiger Planung ist der Schlüssel zur erfolgreichen Imkerei. Gute Völkerführung ist Voraussetzung für ein sauberes, hygienisch einwandfreies Produkt. Ein wichtiges Element der Betriebsweise ist die Wabenhygiene. Zu alte, dunkelbraune Waben führen vermehrt zu Keimen und der Anreicherung von Rückständen. Die Wabenhygiene ist ein zentrales Element von Vorbeugung und Hygiene sowie Grundlage eines rückstandsfreien Arbeitens.

Zucht und Vermehrung:

Die Honigbienen sind mittlerweile abhängig von menschlicher Obhut. Für ihre weitere Existenz und für die weitere Kultivierung durch den Menschen ist die Definition von Zuchtzielen von großer Bedeutung.

Die Ziele des Imkervereinsmaingau liegen in der Sanftmut und Vitalität der Bienenvölker. Die Zucht erfolgt nach konventionellen Standards durch künstliche Königinnenzucht und künstliche Besamung.

Wabenbau/Mittelwände

Eine Mittelwand ist in der Bienenzucht eine gewalzte oder gegossene Platte aus Bienenwachs mit einem vorgeprägten Relief in Form von gleichseitigen Sechsecken, die die Größe von Zellen einer natürlich gebauten Bienenwabe haben. Mittelwände werden in der Imkerei verwendet, um den Wabenbau der Bienen zu ordnen und zu beschleunigen. Es gibt sie für alle gängigen Rähmchenmaße.
Eigenes Wachs wird immer wichtiger. Deshalb bieten wir euch die Möglichkeit euer eigenes Wachs in Mittelwände umarbeiten. Der Verein hat hierzu eine Form angeschafft, mit der Mittelwände gegossen werden können - am besten mit eingenem Bienenwachs. Aber auch fertige Mittelwände, hergestellt aus 100% reinem, absolut seuchenfreiem, konventionellen Bienenwachs, laborgeprüft, mit Zertifikat könne ihr im Imkereifachhandel erwerben. Sie werden in den Klassifizierungen Konventionelle MW, pestizidarme MW, Bio-MW oder Drohnen-MW gegossen oder gewalzt in 1 oder 2 Kg Packungen angeboten.

Einheitsmaß: 195 mm x 345 mm,   ca. 12 Stk./kg,   ca. 5292 Zellen pro Mittelwand

Zander: 195 mm x 390 mm,   ca. 11 Stk./kg,   ca. 5982 Zellen pro Mittelwand

Dadant: 260 mm x 420 mm,   ca. 8 Stk./kg,   ca. 8590 Zellen pro Mittelwand

Mini Plus: 135 mm x 195 mm,   ca. 34 Stk./kg,   ca. 2071 Zellen pro Mittelwand

Unterschied zwischen rückstandsfreien Mittelwänden und Bio-Mittelwänden: Rückstandsfreie Mittelwände und Bio-Mittelwände erfüllen die gleichen Qualitätskriterien wobei Bio-Mittelwände nur von zertifizierten Bio-Betrieben stammen dürfen. Rückstandsfreie Mittelwände können auch von konventionellen Imkereien stammen welche dieselben Qualitätsansprüche bezüglich Bienenwachs erfüllen wie Bio-Betriebe.

Auffüttern von Bienen

Im März – April verbrauchen die Völker sehr viel Futter für die Brutaufzucht. In dieser Zeit ist unbedingt auf eine sehr gute Futter- und Blütenpollenversorgung der Völker zu achten. Künstliche Pollenfütterung kann helfen, aber viel besser ist es, wenn wir Reif‐und Saalweiden pflanzen, sie spenden den Bienen den hochwertigen Eiweisspollen.

Ergänzungsfutter

Im Frühling kann das Zuckerfutter (Kohlenhydrate) auch sehr schnell knapp  werden. Nur Völker die sozusagen im Futter schwimmen entwickeln sich zur Trachtreife mit vielen  Arbeitsbienen. So sollte im März der Futtervorrat von oben mit einem bis 2 Plastikbeuteln a.2,5 kg vorgenommen werden.

Flüssigfutter

Der Vorteil der Fütterung ist, das Futter wird unter der  Wärmeabdeckung auch warm und somit sehr gerne angenommen. Die Ergänzungsfütterung muss 30  bis 40 Tage vor der erwarteten Tracht erfolgen. (Anfang – Mitte März)

Bienengesundheit, Varroa-Regulierung

Zugelassene Bienenmedikamente gibt es nur für die Behandlung der Varroa-Milbe, mit einer nur kleinen Auswahl an wirksamen Substanzen. Für andere Bienenkrankheiten sind keine Behandlungen verfügbar. Bienengesundheit bekommt allerdings immer mehr Aufmerksamkeit, einschließlich weiterer Krankheiten wie Nosema ceranae oder invasive Schädlinge wie den Kleinen Beutenkäfer und die Asiatische Hornisse. Neue Behandlungskonzepte und Strategien, um Bienen gesund zu halten, werden daher immer wichtiger.

Honigverarbeitung

Die Honigverordnung schreibt vor, welche Methoden Imker in Deutschland zur Honiggewinnung nutzen dürfen. Dazu gehören das Schleudern, das Austropfen und das Pressen der Waben. Öffnet der Imker die Waben nicht, kann er diese unter bestimmten Voraussetzungen als Waben- oder Scheibenhonig verkaufen. Imker werden lebensmittelrechtlich als Lebensmittelunternehmer eingestuft und müssen die Vorgaben der Lebensmittelhygieneverordnung einhalten.
Bei allen Arbeitsschritten der Honigproduktion, -gewinnung und -bearbeitung muss der Imker sauber und hygienisch arbeiten. Dazu gehört auch die Dokumentation aller Arbeitsschritte, um eine Rückverfolgbarkeit der Ware zu gewährleisten. So stehen Qualität und Sicherheit der Ware im Vordergrund.