Informationen und Themen im Jahreslauf
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Was ist im Bienenjahr zu tun?
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Die Eigenschaften eines Bienenvolkes hängen von sehr komplexen Dingen ab: von seiner Umwelt, d.h. von den klimatischen Bedingungen vor Ort und dem Trachtangebot in Feldern, Wäldern, Grünanlagen, Alleen und Gärten und vom Umgang und der Erfahrung des für sie Verantwortlichen.

Was braucht ein Bienenvolk pro Jahr für seine Ernährung? Die Zahlen können nur geschätzt werden. Sie sind von vielen Faktoren abhängig wie Volksstärke, Bruttätigkeit, Standort usw.

Eigentlich sollten die imkerlichen Arbeiten im Verlauf eines Bienenjahres immer gleich sein. Da dies so nicht ist, merkt man spätestens an der Vielzahl von Monatsbetrachtungen in den verschiedenen Imkerzeitschriften.

In unserer Monatsbetrachtung (siehe unten) findet ihr die Aufgaben und Informationen rund um die Imkerei im Bienenjahr.  Wir starten im Oktober mit den Winterbienen und enden im Hochsommer bzw. Früh- und Vollherbst.

Diese Empfehlungen sind keine „Muss-Liste“, sondern Impulse für das imkerliche Arbeiten. Jeder macht so viel er will, die meisten Tätigkeiten werden zusammengefasst und sind schnell erledigt. Doch einige Eingriffe ins Bienenvolk müssen zum richtigen Zeitpunkt gemacht werden!

1 Absteigende Entwicklung

Winterbienen (Spätsommer/Frühherbst)

Spätsommerpflege und Wintervorbereitung. Die Brutpflege hört auf, und die Bienen werden langlebig. Es wird ein Fett- und Eiweißpolster im Hinterleib und in Drüsen angelegt. Die Drohnen werden aus dem Volk getrieben.

2 Winterruhe

Wintertraube (Spätherbst/Frühwinter)

Es entsteht im Stock eine kugelförmige Bienentraube über mehrere Wabengassen. Die Bienen verzehren den eingelagerten Honig. Die Kerntemperatur der Bienentraube beträgt etwa 25° Celsius.

Brutanlage (Hochwinter)

Mit den körpereigenen Reserven wird neue Brut angelegt. Die Temperatur steigt auf 35° Celsius. Sobald die Außentemperatur über 10° Celsius steigt, beginnen die ersten Reinigungs- und Wasserflüge der Bienen. Sobald Pollen verfügbar sind beginnt der Brutbetrieb.

3 Aufsteigende Entwicklung

Durchlenzung (Vorfrühling)

Die langlebigen Winterbienen werden durch junge Sommerbienen ersetzt. Es tritt eine hohe Brutpflegeleistung auf, so dass kurzfristig die Volksstärke leicht absinken kann.

Erstarken des Volkes (Erstfrühling)

Sobald die ersten Trachten da sind, werden Vorräte angelegt. Beginn der Drohnenzucht.

4 Höhepunkt der Volkentwicklung

Schwarmzeit (Vollfrühling/Frühsommer/Hochsommer)

Durch die wachsende Größe des Volkes werden Ammenbienen arbeitslos. Das Volk legt Königinnenzellen an. Wenn es bereit ist, teilt sich das Volk durch Schwärmen.

Quelle: Wikibooks – Die freie Bibliothek

Phänologischer Kalender und Bienenhaltung

Für die Entwicklung des Biens sind vor allem die Blühzeiten der verschiedenen Pflanzen in den einzelnen Phasen wichtig, da neben der Tageslänge mit dem Angebot von Nektar und Pollen wichtige Impulse für die Vorgänge im Bien gesetzt werden. Nicht nur der wilde Bien, sondern auch die vom Menschen betreuten Bienenvölker folgen dem Rhythmus der Natur. 

Die Phänologie befasst sich mit den im Jahresablauf periodisch wiederkehrenden Wachstums- und Entwicklungserscheinungen der Pflanzen. Es werden die Eintrittszeiten charakteristischer Vegetationsstadien beobachtet und festgehalten von Beobachtern des Deutschen Wetterdienstes. Anhand dieser phänologischen Phasen lässt sich auch das „Bienenjahr“ konstruieren.

In der Doppeluhr-Grafik „Das Bienenhjahr in Hessen“ sind einige Beispiele für den Blühbeginn für Bienen wichtiger Pflanzen angegeben.

Imkerliche Aufgaben und Themen

Arbeiten im Winter – Absteigende Entwicklung (1) und Winterruhe (2)

oktober
Oktober (Voll-/ Spätherbst)

Einwinterung > Winterbienen

Futtervorräte werden im Stock eingelagert und nur noch wenige Bienen fliegen aus, um ihn zu vergrößern. Der Imker muss im Oktober die Beute sturmsicher machen und sein Volk vor Feinden wie zum Beispiel Mäusen und Spechten schützen.

  • Durchsicht der Bienen alle zwei Wochen (jedoch keine größeren Kontrollen im Brutraum mehr)
  • einengen des Flugloches
  • umweiseln von Altvölkern
  • einschmelzen alter Waben
  • reinigen und desinfizieren gebrauchter Zargen
  • abfüllen von Honig als Vorbereitung auf das Weihnachtsgeschäft
November (Winter)

Winterruhe > Winterbienen

Im Stock hält die Biene im Winter nun Winterruhe. Durch Zittern mit der Flügelmuskulatur und dem Unterleib wird die Temperatur um die Königin bei etwa 20-22° Celsius gehalten. Die Nahrung wird durch die im Stock vorhanden Bestände ergänzt.

  • Außer in Notfällen nur noch Kontrolle von außen
  • einschmelzen alter Waben
  • eingeschmolzenes Wachs klären
  • Kerzenproduktion
  • Vorbereitung des Advents-/Weihnachtsgeschäfts
Dezember (Winter)

Winterruhe > Winterbienen (Wintersonnenwende)

Das Volk ist in der Winterruhe und der Imker hat im verbleibenden Bienenjahr lediglich Arbeiten wie das Sauberhalten des Fluglochs zu erledigen. Im Dezember sollte jedoch noch einmal eine Behandlung gegen die Varroamilbe stattfinden.

  •  Varroabehandlung mit Oxalsäure bei einer Außentemperatur von mehr als 10°C (Die Biene erstarrt bei 7-10°C) 
  • lediglich Kontrollen von außen
  • Kerzengießen
  • Advents- und Weihnachtsgeschäft
Januar (Hochwinter)

Winterruhe > Winterbienen

Die Bienen sind im Bienen-Winterschlaf oder in der Winterruhe. Jedoch können die Temperaturen erheblich schwanken und weit unter 0 Grad fallen. Die Bienen im Stock erzeugen in den Wintermonaten durch Zittern mit ihrer Flügelmuskulatur Wärme. Der Bienenstock kann sich dadurch bis zu 35° Celsius erwärmen.

  • Bienenstand wöchentlich auf äußere Schäden kontrollieren
  • Rähmchen ausbessern bzw. neue bauen
  • Beuten ausbessern bzw. neu bauen
  • Mittelwände gießen
  • Mittelwände einlöten
Arbeiten im Frühjahr – Aufsteigende Entwicklung (3) und Höhepunkt der Volkentwicklung (4)
februar
Februar (Vorfrühling)

Winterruhe > Winterbienen

Bei meist milden Temperaturen löst das Volk die Winterruhe auf und die Weisel beginnt mit der Eiablage, um bis in den Frühling bereits die ursprüngliche Größe des Volks wieder erreicht zu haben.

Es kann sein, dass der Imker den Bienen eine Notfütterung im Februar anbieten muss.

  • Bienenstand wöchentlich auf äußere Schäden kontrollieren
  • Rähmchen herrichten
  • Beuten ausbessern bzw. neu bauen
  • Wintertotenfall aus den Böden entfernen
  • sofortige Entfernung toter Völker und umgehendes Einschmelzen der Waben
maerz
März (Erstfrühling)

Völkerentwicklung > Sommerbienen (Tag-und-Nacht-Gleiche)

Der Bienenbestand im Volk erneuert sich, das heißt, die Wintergeneration stirbt jetzt und eine neue wird geboren. Jedoch sterben hier wesentlich mehr Altbienen als Junge nachkommen. Die Anzahl an Bienen im Frühjahr kann deshalb stark variieren.
Bienenvölker vereinigen gelingt, das gesamte Bienenjahr betrachtet, im Frühjahr mit am besten: Zu diesem Zeitpunkt akzeptieren sich die Bienen ohne äußeres Zutun.
Die Beuten sollten im März auf Varroamilben-Befall überprüft und vor allem intensiv gereinigt werden, ohne die Bienen zu stören.

  • Bienenstand wöchentlich auf äußere Schäden kontrollieren
  • bei Wärmeeinbrüchen erste vorsichtige Kontrollen der Futtervorräte
  • ggf. Futtervorräte ergänzen
  • weisellose oder schwache Völker vereinigen
  • sofortige Entfernung toter Völker und umgehendes Einschmelzen der Waben
  •  bei zweizargiger Überwinterung die unteren (jetzt leeren) Bruträume entfernen
  • reinigen und desinfizieren gebrauchter Zargen
  • Arbeitsmittel für die bevorstehende Saison herrichten
  • restliche Beutenteile und Rähmchen fertigstellen
  • Tränke aufstellen
April (Erstfrühling)

Völkerentwicklung > Sommerbienen

Jetzt herrscht Hochbetrieb am Flugloch. Durch den hohen Energieaufwand werden die Reserven aufgebraucht. Zu dieser Zeit des Bienenjahrs ist es ratsam, eine Wasserstelle in der näheren Umgebung zu haben, da die Bienen hier viel Wasser benötigen.

Die Frage, wann Bienen fliegen, lässt sich jedoch nicht genau beantworten.

Grundsätzlich jedoch sind die meisten Bienen von 11 Uhr bis 16 Uhr aus dem Stock ausgeflogen.

  • Anfang des Monats Futtervorräte kontrollieren
  • ab jetzt mindestens einmal pro Woche auf Weiselzellen kontrollieren
  • Honigräume aufsetzen
  • Flugloch erweitern
  • ab Ende des Monats ersten Drohnenrahmen einsetzen
mai
Mai (Vollfrühling)

Schwarmzeit > Sommerbienen

Der Mai bringt Nahrung im Überfluss, was das Volk wachsen lässt und zur Zucht neuer Königinnen anregt. Zu diesem Zeitpunkt muss der Imker viel beobachten und gegebenenfalls Ableger organisieren.

Durch den Überfluss an Nahrung neigen Bienen von Mai bis Juni zum Schwärmen, das heißt die alte Königin schwärmt mit circa der Hälfte der anderen Bienen aus und bildet ein neues Volk.
Ob ein Volk zum Schwärmen neigt, lässt sich am Flugbild der Sammelbienen, der Beschäftigung am Flugloch, der Baurahmen, der Kettenbildung beim Ziehen der Waben, an der Pollenwabe und an den Weiselnäpfchen erkennen.

  • mindestens einmal pro Woche auf Weiselzellen kontrollieren
  • pro Volk je eine Wabe entnehmen und Ableger bilden
  • rechtzeitige Erweiterung des Honigraums
  • Drohnenrahmen alle zwei Wochen ausschneiden
  • Frühtrachthonig schleudern
  • Aufzucht von Königinnen
  • Wanderung zum Raps
Arbeiten im Sommer – Höhepunkt der Volkentwicklung (4) und absteigende Entwicklung (1)
juni
Juni (Frühsommer)

Schwarmzeit > Sommerbienen (Sommersonnenwende)

Mit der Sommersonnenwende im Juni und dem damit längsten Tag des Jahres im Bienenjahr erreicht auch die Aktivität in der Bienenbeute den Hochpunkt im Jahr.

Ab dem circa 21. Juni eines Bienenjahres kann der Imker mit der Waldhonigernte beginnen.

  • mindestens einmal pro Woche auf Weiselzellen kontrollieren
  • pro Volk je eine Wabe entnehmen und Ableger bilden
  • Wanderungen zur Linde oder in den Wald vorbereiten
  • Drohnenrahmen alle zwei Wochen ausschneiden
  • Aufzucht von Königinnen
  • Rapshonig schleudern
  • Begattungskästchen zur Belegstelle bringen
juli
Juli (Hochsommer)

Honigernte > Sommerbienen

Der Betrieb vor dem Flugloch nimmt langsam ab. Im Juli sollte der Imker vermehrt auf die Wabenhygiene und die Gesundheit seiner Völker, vor allem auf die Gesundheit der Königinnenbrut, achten.

Bei voller Trachtentnahme, also der vollständigen Ernte des Honigs, sollte mit zugefüttert werden. Ein normales Volk braucht ca. 0,5 kg Honig am Tag.

  •  mindestens einmal pro Woche auf Weiselzellen kontrollieren
  • pro Volk je eine Wabe entnehmen und Ableger bilden
  • Drohnenrahmen alle zwei Wochen ausschneiden
  • Aufzucht von Königinnen
  • Linden- oder Waldhonig schleudern
  • Begattungskästchen zur Belegstelle bringen
august
August (Spätsommer)

Hochsommer > Sommerbienen

Das Bienenjahr ist so gut wie vorbei, denn das Volk bereitet sich nur noch auf die Überwinterung vor. Imker sollten neben der Fütterung auch konsequent gegen die Varroamilbe vorgehen, die für einen Großteil der Winter-verluste verantwortlich ist.
Bis Ende August sollten alle Bedürfnisse des Volkes auf den Winter angepasst sein.

  • Durchsicht der Bienen einmal pro Woche
  • Beginn der qualitativ und quantitativ guten Wintereinfütterung
  • erneute Varroabehandlung
  • umweiseln der Altvölker (junge Königinnen) 
  • ausreichende Volksstärke und vitale Winterbienen

September (Früh- Vollherbst)

> Sommerbienen (Tag-und-Nacht-Gleiche)

Die Angriffe von großen Völkern auf Kleinere nehmen zu. Räuberische Bienen stehlen die Vorräte der kleineren Völker, wodurch diese verhungern können. Zusätzlich wird das Volk kleiner, da alte Bienen sterben und nicht mehr gegen junge ausgetauscht werden können.

Der Herbst ist der zweite ideale Zeitpunkt, um Bienenvölker zu vereinigen. Dieser Zeitpunkt im Bienenjahr ist ebenfalls besonders geeignet, da die Völker sich schon auf den Winter einstellen und deshalb wenig Gegenwehr innerhalb eines Stocks zu erwarten ist.
Mit der ersten Kälte im September zieht sich das Volk in den Bienenstock zurück und wartet auf den Winter.

  • Durchsicht der Bienen einmal pro Woche
  • Abschluss der qualitativ und quantitativ guten Wintereinfütterung
  • erneute Varroabehandlung
  • Umweiseln der Altvölker (junge Königinnen)
  • Wabenhygiene
  • Schutz vor Witterung, Störungen und Feinden

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